
Schon immer mochte ich zwei Dinge: Filme und Essen. Keine Stadt verbindet beides so wie Paris und nirgends in Paris trifft man beides so oft, wie im Quartier Latin, wo das Straßenbild beinahe ausschließlich von Kinos, Brasserien und Cafés (und den Touristen darin) definiert wird. Manche Kinos erkennt man schnell an ihren prächtigen Neon-Schriftzügen, andere verbergen sich hinter unscheinbaren Hauseingängen und offenbaren sich erst kurz vor Beginn der ersten Vorstellung, wenn sich die wartenden Kinogänger*Innen an den Fassaden und in den Gassen entlang schlängeln. Diese Pariser Kinos sind klein und von der Straße erhält man oft direkt Eingang in die Säle.

Das Le Champo, fotografiert im Dezember 2024.
Das Besondere am Quartier Latin ist aber nicht nur die Dichte an kleinen Kinos, sondern auch deren Programm, denn hier wird überwiegend älteres gespielt—und das jeden Tag, den ganzen Tag. Auf meinen letzten beiden Trips nach Paris konnte ich hier den Hitchcock-Klassiker Vertigo auf der großen Leinwand sehen (Mit Toilette im Saal, sehr praktisch!), als auch die mir bis dahin vollkommen unbekannte Komödie That Uncertain Feeling von Ernst Lubitsch. Und beides in beinahe ausverkauften Sälen im Christine bzw. Le Champo.
Grobe
Ideen im Skizzenbuch

Die Infrastruktur des Viertels macht es einem dann leicht, sich vor oder nach dem Film in einer der vielen Brasserien niederzulassen, bei deren charmant-altmodisch beschrifteten Markisen und den mysteriös durch Vorhänge verschleierten Innenräumen man das Steak frites und die Profiteroles bereits von außen schmecken kann — Mehr Urlaub geht kaum, vor allem an einem regnerischen Tag wie dem auf meiner Illustration.

Analoge Vorzeichnungen der Szene…

…und der Personen.
Meine Straßenszene existiert in dieser Form so nicht und ist eine Mischung mehrerer Straßen, Kinos und Restaurants. Die Namen orientieren sich an den französischen Filmemachern Jacques Demy und Eric Rohmer. Das Kino zeigt drei meiner Lieblingsfilme (Blake Edwards’ Der rosarote Panther, François Truffauts Gestohlene Küsse und David Lynchs (RIP) Blue Velvet), die ich hoffentlich auch irgendwann einmal in einem Pariser Kino zu sehen bekomme.
Zum Abschluss der Großteil es Zeichenprozesses in Procreate (danach folgten noch kleinere Arbeiten in Photoshop):
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